Gäste zielgenau ansprechen
Gäste erreichen - ein stets relevantes Thema in der Gastronomie. Vor Kurzem haben wir uns bereits mit verschiedenen Social Media Kanälen befasst; heute widmen wir uns der Tonalität.
«C’est le ton qui fait la musique»: Keine neue Aussage und mit den heutigen Möglichkeiten der individuellen Gästeansprache wichtiger denn je! Was die Generation Y witzig findet, vermag die Baby Boomer vor den Kopf zu stossen. Und umgekehrt. Man beachte nur, wie unterschiedlich verschiedene Personen auf Werbesujets reagieren.
Von Baby-Boomern bis zur Gen Z: Aktuell werden im Marketing vor allem vier Altersgruppen unterschieden und angesprochen. Basierend auf ihren unterschiedlichen Lebensabschnitten und -erfahrungen legen sie auf unterschiedliche Dinge Wert und echauffieren sich auch über unterschiedliche Botschaften. Was aber braucht es, um Ihre Gäste zielgenau anzusprechen?
Baby Boomer
Geboren nach 1945 gehören die Baby Boomer als Jung-Rentner oft zu einer Zielgruppe mit viel Zeit und genügend Kapital. Die Baby Boomer sind meist noch fit und wollen ihr Leben geniessen - auf keinen Fall wollen sie als alt angesehen werden.
Obwohl die Baby Boomer die Medien abseits des Internets noch schätzen, bewegen sie sich auch online. Gerade dies macht sie auch zu spannenden Zielgruppen insbesondere auf Facebook. Noch weniger “Werbeblind” als die späteren Generationen lassen sich die Baby Boomer gerne inspirieren und nutzen auch digitale Tools. Doch Vorsicht: Diese Tools müssen intuitiv und einfach zu bedienen sein.
Besonders interessiert sind Baby Boomer an individuellen Coupons und Angeboten oder Treueprogrammen. Ebenfalls gehört diese Generation noch zu den loyalen Kunden, welche Lieferanten und Restaurant bei guter Zufriedenheit lange treu bleibt.
Und auch wenn Baby Boomers nicht gerne an ihr Alter erinnert werden: Nostalgische Gefühle dürfen durchaus angesprochen werden. Oder wer mag es nicht, in schönen Erinnerungen zu schwelgen?
Die Generation X
Geboren ab 1965 begleitet diese Generation das Medium E-Mail schon so ziemlich das ganze berufliche Leben lang. Entsprechend loyal verhalten sie sich auch gegenüber dieses Kanals und schätzen gut produzierte E-Mail-Newsletter mit für sie interessanten Inhalten und ansprechenden Bildern. Ebenfalls verlässt sich die Generation X auf Online-Bewertungen anderer Nutzer. Authentizität ist der Generation X wichtig.
Bilder und authentische Bewertungen sind demnach auch zwei mögliche Inhalte, die Generation X zu erreichen.
Ein Restaurant verscherzt sich den Kontakt mit der Generation X jedoch augenblicklich, sobald sie diese mit Spam-Mails belästigt. Also Vorsicht vor unseriösen Anbietern!
Die Generation Y / Millennials
Geboren zwischen 1985 und 2000 kennt diese Generation das Leben ohne Computer fast nur noch vom Hörensagen. Entsprechend gilt meist auch, wer online nicht existiert, existiert gar nicht. Die Generation Y teilt gerne ihr Leben in den sozialen Netzwerken, egal ob dies das aktuelle Mittagessen, die Wanderung mit Freunden oder ein Schnappschuss vom Haustier/Baby/Göttikind ist.
Ihr Geld gibt die Generation Y am liebsten für Erlebnisse und Reisen aus. Und hier bieten sich Möglichkeiten für Restaurants. Sie experimentieren mit neuen Zutaten? Ihr Abendmenü wird von einem speziellen Ritual begleitet? Bei Ihnen können Wein- oder Whiskey-Träume ausgelebt werden? Nutzen Sie diese Erlebnismöglichkeiten und präsentieren Sie sie der Generation Y.
Und die sozialen Medien bieten viele Chancen, die Generation Y anzusprechen. Fast nur mit dem Smartphone in der Hand anzutreffen, Abends meist auf mindestens zwei Bildschirmen unterwegs: Mit authentischen Geschichten zu Ihren Angeboten erreichen Sie die Generation Y nicht nur, sondern hinterlassen einen bleibenden Eindruck.
Gleichzeitig können Sie die Generation Y als Ihre Markenbotschafter einsetzen. So ungern Food-Fotografie in einigen Restaurants gesehen ist, so viel Aufmerksamkeit können die einzelnen Posts generieren. Mehr dazu im Blogpost “Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte”.
Die Generation Z
Geboren ab 2001 nutzte diese Generation Tablets und Apps zumindest teilweise bereits als Kleinkind. Wer jetzt aber glaubt, diese Generation sei besonders einfach zu erreichen und zu beeinflussen, täuscht. Mit dem Bewusstsein, dass alles, was online gepostet wird, für immer verfügbar ist, zieht sich diese Generation vermehrt in vermeintlich anonyme Apps wie Whisper zurück, teilt inhalte in privaten Whatsapp Gruppen oder nutzt Apps mit zeitlich beschränkt-verfügbaren Inhalten wie Snapchat.
Auch hält die Generation Z nix von einer “Stammbeiz”. Sie bewegen sich dort, wo sie die für ihre Bedürfnisse besten Produkte bekommen - wobei die Definition von “beste Produkte” täglich ändern kann. Ebenfalls ist ihre Aufmerksamkeitsspanne sehr kurz, da sie selten mit nur einem Medium unterwegs sind - ähnlich wie die Generation Y. Mit klassischen Werbebotschaften erreichen Sie diese Generation nicht. Sie will Geschichten, welche sie faszinieren und das ab der ersten Sekunde.
Um diese Generation zu erreichen müssen Sie innovativ sein. Ein Paradebeispiel dazu ist Starbucks, welches im Virtual-Reality Spiel “Pokémon Go” Fans auf spezifische Pokémon-Getränke hinwies.
Fazit
Je nach Ausrichtung Ihres Restaurants sind die Ziel-Generationen bereits vorgegeben. Natürlich isst auch ein Baby Boomer einmal im hippen Burgerschuppen und auch ein GenZ ist im Sternerestaurant anzutreffen. Letzteres wahrscheinlich eher in Begleitung der Eltern.
Wichtig dabei ist aber, dass Sie Ihre Kanäle nach den für Sie relevanten Zielgenerationen auswählen und die Botschaften entsprechend formulieren.
Denn wer alle erreichen will, kommuniziert an jedem vorbei.